Mitarbeiterkündigungen bei Künstler:Kunst kommt von Kündigen

Was steigt, muss fallen: Nun gibt es auch Betriebsbedingte Kündigungen im Hause Damien Hirst, bei jenem Künstler, der im September noch 140 Millionen Euro mit seinem Werk erwirtschaftet hat.

Dass Damien Hirst die Erfordernisse des Marktes so exakt wie kein anderer Künstler einzuschätzen weiß, ist bekannt. Daher verwundert es nicht, dass er in Krisenzeiten ohne Zögern zum Mittel personeller Verschlankung greift.

Am 15. September, demselben Tag, an dem die Bank Lehman Brothers bankrott ging, hatte der Brite bei einer Versteigerung seiner Werke noch knapp 140 Millionen Euro eingestrichen. Nun hat der credit crunch auch Hirsts Produktionsfirma Science Ltd. erreicht: Wie der Guardian meldet, werden die Verträge von 17 der 22 Mitarbeiter, die an der Produktion von Hirsts Medizinschrank-Serie arbeiten, nicht verlängert. Science-Ltd.-Leiter Jude Tyrell bestätigt zudem Entlassungen in weiteren Bereichen der Werkstatt, will jedoch keine genauen Zahlen nennen. Hirst, der reichste Künstler Großbritanniens, beschäftigte bisher rund 200 Künstler und Handwerker, die nach seinen Vorgaben Kunstwerke anfertigten.

Die Kündigungen folgen Äußerungen Hirsts, wonach der derzeitige Preisverfall am Kunstmarkt zu begrüßen sei. Die Preise für Kunst hätten sich in letzter Zeit ohnehin ins ,,Unwirkliche'' entwickelt. ,,Was steigt, muss fallen'', Damien meint Hirst. Wenn er wieder etwas verkaufen wolle, werde er die Preise eben senken. In der Zwischenzeit müssen sich seine ehemaligen Mitarbeiter einen neuen Job suchen.

© Quelle: sueddeutsche.de / mea - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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