Mary Blair zum 100. Geburtstag:Die Welt ist klein

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Alice im Wunderland feiert 364 Tage im Jahr ihren Nicht-Geburtstag - ihre Zeichnerin würde an diesem Freitag ihren richtigen Geburtstag feiern. Zum 100. Geburtstag von Mary Blair.

Alice im Wunderland feiert ihren Nicht-Geburtstag 364 Tage im Jahr. Denn nur ein Mal im Jahr Geburtstag zu feiern - das ist viel zu wenig. In der Trickfilm-Version von Disney zaubert der verrückte Hutmacher für Alice eine Torte aus dem Hut: "Viel Glück zum Nicht-Geburtstag, für dich!" lautet der Glückwunsch aus dem gleichnamigen Nicht-Geburtstagslied. Einen richtigen Geburtstag und dazu noch einen runden würde am heutigen Freitag eine Frau feiern, die am Erfolg des Alice im Wunderland-Films aus dem Jahr 1951 maßgeblich beteiligt war: Die Disney-Zeichnerin Mary Blair wäre 100 Jahre alt geworden.

Google ehrt sie mit einem Doodle: Disney-Zeichnerin Mary Blair wäre heute 100 Jahre alt geworden. (Foto: Screenshot: Google)

Egal ob Peter Pan, Cinderella oder Alice im Wunderland - ohne Mary Blair hätten die berühmten Filme aus dem Hause Disney wohl ganz anders ausgesehen. Google ehrt die Disney-Grafikerin deshalb mit einem bunten Doodle auf der Startseite der Suchmaschine. Zu sehen ist eine blonde Frau mit einem Pinsel in der Hand - so hätte Mary Blair sich wohl selbst gezeichnet.

Nach ihrem Studium an der Kunsthochschule in Los Angeles arbeitete Blair zunächst für die US-Filmproduktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer, bevor sie zu Walt Disney wechselte. Von den frühen 1940ern bis Mitte der 1950er beeinflusste Blair Farbgebung und Stil der Disney-Filme, ihr Gespür für Farben wurde hoch gelobt.

Bei Disney zeichnete Mary Blair für berühmte Filme wie Dumbo (1941), Alice im Wunderland (1951) und Peter Pan (1953). In den 1940ern reiste sie zusammen mit Walt Disney nach Südamerika. Die Zeichnungen, die sie während der Reise anfertigte, hinterließen Eindruck. Blair bekam daraufhin mehr Veranwortung: Ihr wurde die künstlerische Leitung für die Filme Drei Caballeros im Sambafieber (1943) und Die drei Caballeros (1944) übertragen.

Nach Peter Pan (1953) verließ Blair den Konzern, machte sich als Grafikerin selbstständig und illustrierte Kinderbücher. Für die Weltausstellung in New York 1964 wurde Blair noch einmal für den Konzern kreativ und entwarf die Attraktion "It's a small world", ein Fahrgeschäft, in dem die Besucher mit kleinen Booten durch eine Landschaft mit Szenen von verschiedenen Kontinenten fahren. Am 26. Juli 1978 starb Mary Blair in Kalifornien.

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