Marilyn-Manson-Album "Born Villain":Ungeschminkt

Seinen Düster-Metal-Pop hat er dieses Mal mit Disco-Beats angereichert: Auf seinem neuen Album "Born Villain" klingt Marilyn Manson fast nach den "Sisters of Mercy". Für Provokation ist allerdings auch bei dieser Veröffentlichung gesorgt.

Max Fellmann

Marilyn Manson galt mal als böse und gefährlich, er inszenierte sich mit wilder Schminke und morbiden Videos als Gegenentwurf zum bürgerlichen Amerika, ließ üble Sex- und Gewalt-Gerüchte über sich verbreiten, wurde für den Amoklauf von Columbine verantwortlich gemacht und verhielt sich so, dass seine Plattenfirma frohlocken kann, er sorge für "kontroverse Reaktionen, Proteste, Gerichtsverfahren, Bewunderung genauso wie Hass".

Sorgt für "kontroverse Reaktionen, Proteste, Gerichtsverfahren, Bewunderung genauso wie Hass": Schock-Rocker Marilyn Manson. (Foto: dpa)

Um Musik ging es - trotz Millionen verkaufter Platten - nur am Rande. Auch auf "Born Villain" (Universal) gibt es keine Überraschungen. Düster-Metal-Pop, diesmal mit etwas weniger Industrial-Elementen, dafür mit mehr Disco-Beats und Wave-Pop-Anklängen, manchmal hört man fast die Sisters of Mercy durch.

Spannender war immer die Frage, mit welcher Provokation er als nächstes für Aufmerksamkeit sorgen könnte. Ein erster Schritt ist gemacht: Im Video zur Single "No Reflection" ist er ein paar Mal ungeschminkt zu sehen - viel hässlicher als mit der sonst weißgetünchten Leichenmiene.

© SZ vom 02.05.2012/mapo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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