Dass er aus Texten das leiseste historische Knistern heraushört, hat Wolfgang Matz in seinen Büchern über Adalbert Stifter, Walter Benjamin und Rudolf Borchardt oder über die Kunst des Ehebruchs bei Emma Bovary, Anna Karenina und Effi Briest gezeigt. In dieser Studie über die französische Literatur im Spannungsfeld des politischen Meinungskriegs werden wir mit ihm schon auf den ersten Seiten hellhörig. Der fünfundzwanzigjährige Marcel Proust erklärt dem Pariser Dandy Robert de Montesquiou 1896 in einem Brief, warum er ihm am Vorabend in einer mondänen Gesellschaft auf die Frage nach seiner Meinung über die Juden nicht geantwortet habe.
Literaturgeschichte:Troja und andere Kriege
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Der Kenner und Könner Wolfgang Matz erkundet die französische Literatur im Spannungsfeld des Meinungskrieges.
Von Joseph Hanimann