"Limbach-Kommission":Raubkunst-Kommission wird reformiert

Von Catrin Lorch

Die Reform der sogenannten Limbach-Kommission wird konkret: Die lange von Opferverbänden geforderten Veränderungen der "Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter", die in Streitfällen zwischen Museen und Anspruchstellern, meist Erben von Holocaust-Opfern, vermittelt, sind jetzt Gegenstand eines Antrags im Deutschen Bundestag. Er wurde von den Regierungsfraktionen CDU/CSU und SPD gemeinsam erarbeitet. Ziel ist offensichtlich die Herauslösung der Kommission aus dem Zentrum für Kulturgutverluste in Magdeburg.

Deswegen soll für die Kommission eine eigene, "neu organisierte und personell angemessen ausgestattete Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin" eingerichtet werden, die finanziell gut ausgestattet ist. Der Antrag, jetzt im Internet abrufbar, ist allerdings in Bezug auf die dafür notwendigen Mittel nicht präzise. In Berlin werden dafür die politischen Planungen schon konkreter, es sollen wohl zwei Stellen geschaffen werden, ein Historiker und ein Jurist könnten die Mitglieder der Kommission künftig bei der Arbeit unterstützen. Der Antrag bekräftigt zudem noch einmal, dass auch die einseitige Anrufung durch Anspruchsteller zumindest in den mit Bundesmitteln geförderten Museen möglich sein muss.

© SZ vom 01.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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