Kurzkritik:Teilweise glücklich

Lesezeit: 1 min

Das BR-Symphonieorchester mit Lars Vogt im Herkulessaal

Von Andreas Pernpeintner, München

Rundum glücklich macht einen dieses Konzert des BR-Symphonieorchesters im Herkulessaal nicht. Nicht am Anfang, nicht am Ende. In der Mitte dafür umso mehr. Diese Mitte bilden Mozarts c-Moll-Klavierkonzert KV 491 mit dem Pianisten Lars Vogt und eine zauberhafte Zugabe. Den Rahmen bilden Christoper Rouses Orchesterwerk "Rapture" und Carl Nielsens Symphonie Nr. 3 op. 27. "Rapture" beginnt grummelnd, wird freundlich, wartet mit geschmackvollen Dissonanzen auf, bleibt eingängig. Der Klang wird aufgetürmt, bis man schließlich im Getöse endet. Plump, aber lustig - und: vom Komponisten Mariss Jansons zugeeignet. Die BR-Musiker spielen das Werk unter der Leitung von Alan Gilbert jedenfalls beherzt. Das gilt auch für die Nielsen-Symphonie: Was Gilbert und das Orchester aus dieser Komposition herausholen, ist enorm. So entfaltet die schnörkellose Stringenz dieser Musik, die trotz riesiger Besetzung ohne Schwülstigkeit ist, durchaus ansprechende Wirkung. Ebenso der innigere zweite Satz, bei dem Nielsen zwei Vokalisten (Sopranistin Christina Landshamer und Bariton Michael Nagy) ein paar nette Töne beisteuern lässt, sowie die mehrfach aufblitzende Polyphonie. Jedoch nutzen sich die Effekte wegen Nielsens biederer Instrumentierung vor der Zeit ab.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: