Mit seinen theatralischen, extravaganten Bühnenshows und vor allem mit seinem berühmten "Feuer-Helm" hat Arthur Brown Musiker und Bands wie Alice Cooper, David Bowie, Peter Gabriel, Kiss und Marilyn Manson beeinflusst. Er gilt mit seinen Projekten "The Crazy World of Arthur Brown" und "Kingdom Come" als Progressiv-Rock-Pionier und manche behaupten, er hätte mit seiner Single "Devil's Grip" von 1967 auch den Heavy Metal erfunden. Wie das mit Pionieren aber oft leider so ist: Die Früchte fahren am Ende andere ein. Das zeigte sich beim Konzert von Arthur Brown im Technikum schon daran, dass sich kaum mehr als 40 Leute eingefunden hatten. Dafür wurde der mittlerweile 73-Jährige von diesen dermaßen gefeiert, dass das schon vom ersten Song an nicht mehr groß auffiel. Und das geschah nicht nur aus Nostalgielaune heraus, sondern man muss sagen: absolut zu Recht.
Seine einst mehrere Oktaven umfassende Stimme ist immer noch beeindruckend. Auch sonst zeigt sich der Brite in guter Verfassung und hervorragender Laune. Er springt, von seiner vierköpfigen Band und teilweise von einer Tänzerin begleitet, wie ein Derwisch über die Bühne. Schlüpft in die verrücktesten Kostüme oder schält sich umgekehrt wie eine Matroschka aus einem nach dem anderen heraus. Und was der Abend außerdem zeigt: Das vermeintliche Ein-Hit-Wunder hat neben dem Song "Fire" von 1968, den viele wohl als einzigen kennen, noch unzählige andere tolle Songs geschrieben. Darunter etwa "Time Captives" von 1973, der mit seinen futuristischen Keyboard-Sounds tatsächlich was von Bowie hat. Und als Brown dazu im glitzernden Silberkostüm die Flügel schlägt, denkt man, er hebt gleich ab zu einem Rendezvous mit Major Tom.
Auch die Songs vom neuen Album "Zim Zam Zim" wie etwa "The Unknown" sind wirklich gut. Als Komponist hat der alte Zausel sein Feuer also ebenfalls nicht verloren. Und er hätte es verdient, dass sich das noch ein bisschen mehr herumspricht.