Kunst:Theorie sprechen, Twitter bedienen

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Sieht aus wie ein Werk von Thomas Demand, ist aber nur von ihm gehängt: "L'image volée" in der Fondazione Prada mit Gemälden von Asger Jorn. (Foto: Delfino Sisto/VG Bildkunst)

Viele Großausstellungen - wie die Berlin Biennale oder die Manifesta in Zürich - werden in diesem Frühjahr von Künstlern geleitet. Endet die Ära der Kuratoren?

Von Jörg Heiser

Das dänisch-norwegische Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset kuratiert die nächste Istanbul-Biennale im Jahr 2017. Zwar haben die beiden Künstler-Stars schon in der Vergangenheit als Kuratoren gearbeitet - unter anderem in München, wo sie vor zwei Jahren die Stadtkunstschau "A Space Called Public" verantworteten. Dennoch: Die Meldung markiert eine Wende. Auch in früheren Jahren wurden aus Künstler gelegentlich Kuratoren von Gruppenausstellungen. Aber eben nur gelegentlich. Wird nun aus der Ausnahme die Regel? Und warum jetzt, wo der Beruf des Kurators - früher vor allem Kunsthistorikern vorbehalten - inzwischen auch in eigenen Studiengängen gelehrt wird. Aber deren Absolventen werden nicht verpflichtet, jetzt stellen Künstler andere Künstler aus. Die kommende Berlin-Biennale, die nächste Woche eröffnet, bestreitet ebenfalls eine Künstlergruppe, vier New Yorker, die unter dem Kürzel DIS firmieren. Und die für Juni geplante Zürcher Manifesta wird vom Berliner Künstler Christian Jankowski geleitet.

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