Küsten-Geschichten, so lässt sich "Récits des Bords de l'Eau" in etwa übersetzen. Das kann Wassermusik bedeuten. Grenzüberschreitender Handel. Oder eben auch die Gebete der Ertrinkenden. Das Motto der vierten Biennale im marokkanischen Casablanca spült brisantes Treibgut an: Migration, Kulturaustausch, Hybridisierung. Eigentlich gibt es kaum einen geeigneteren Ort dafür als die nordafrikanische Küstenstadt: Die Franzosen hatten Casablanca nach dem ersten Weltkrieg am Reißbrett entworfen. Mit ihren Boulevards, Parks und der Art-Deco-Architektur sollte sie als Leistungsschau französischer Städteplaner dienen. Marokkanische Fliesen und Schriften kamen hinzu. Heute hat der nordafrikanische Staat das Erbe längst eingemeindet und lässt es renovieren und erweitern. Baustelle Casablanca: Hier die Sanierung einer Jugendstil-Kathedrale, dort der Neubau von Uferpromenaden und eines futuristisch-modernen Grand Theatre.
Kunst:Süd-Süd-West
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Die Biennale im marokkanischen Casablanca will international wahrgenommen werden.
Von Jonathan Fischer
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