Kunst:Mona Lisas Liebesbenzin

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Schluss mit dem weihevollen Kult um Marcel Duchamp, fordert eine Stuttgarter Ausstellung - und feiert ihn als Prankster und Satiriker.

Von Till Briegleb

Ist Marcel Duchamp nicht eigentlich ein Humorkünstler? Er ließ sich mit Schaumkrone fotografieren und bastelte bunte Rotationsmuster, die man auf den Plattenteller legen kann. Er fertigte Zuckerwürfel aus Marmor, machte sich Gedanken, wie man Staub züchtet, spielte in seiner Retrospektive in Pasadena 1963 mit der nackten Eve Babitz Schach. Er spekulierte über "Liebesbenzin", "Schüchternheits-Kraft" und "Magneto-Verlangen" im Motor der Liebe für sein Hauptwerk, das "Große Glas". Und ist es nicht eindeutig Auswurf eines tüchtigen Narrens, ein Urinal zur Kunst zu erklären oder einen Flaschentrockner, und damit weltberühmt zu werden?

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