Anselm Kiefer im Centre Pompidou:Knochenarbeit

Lesezeit: 4 min

Offizieller geht nicht: Der deutsche Künstler Anselm Kiefer zeigt im Centre Pompidou und in der Nationalbibliothek in Paris seine geschichtsschweren Werke.

Von Joseph Hanimann

Ohne den großen Spannungsbogen von den frühen, fotografisch oder zeichnerisch festgehaltenen Happenings "Besetzungen" - der junge Künstler im Wehrmachtrock des Vaters mit Hitlergruß an verschiedenen Orten Europas - zu den deutschtümelnden Monumentalbildern der Achtziger und den bombastischen Allegorielandschaften der letzten Jahre ist das Werk Anselm Kiefers als Ganzes kaum fassbar. Die Kunstgeste des artistischen Genickbruchs in der Fortsetzung von Marcel Duchamp und Joseph Beuys, die politische Provokation und die Erinnerungsarbeit für die deutsche Vergangenheit brauchen die Rhetorik des Erhabenen, um verständlich zu werden. Allerdings wollten auf diesem Weg, vorbei an Stereotyp und Trivialität, manche dem Künstler nicht folgen, besonders in Deutschland.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: