Kunst:Hier träumen Kommunisten

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Das Museum Barberini in Potsdam zeigt Malerei aus der DDR. Die Schau "Hinter der Maske" vereint Staatsmaler wie Willi Sitte mit dem ausgebürgerten A. R. Penck. Das Publikum reagiert emotional.

Von Till Briegleb

Michael Philipp ist irritiert. Irritiert von seinen Besuchern. Der Kurator der großen Ausstellung zur DDR-Kunst im Museum Barberini in Potsdam, "Hinter der Maske", beschreibt die emotionalen Reaktionen auf die breit angelegte Übersichtspräsentation mit den Worten: "Als sei die Mauer erst gestern gefallen." Bittere Vorwürfe, dass hier "Stasi- und Staatskünstler" wie Willi Sitte oder Walter Womacka gleichrangig neben unterdrückten und ausgebürgerten Malern wie A. R. Penck oder Hans-Hendrik Grimmling gezeigt würden, machen sich bei den Führungen oder im Gästebuch Luft. Aber auch erleichterte Zustimmung zeigt sich, dass die künstlerische Produktion der DDR hier endlich einmal ohne westliche Schuldvorwürfe in ihrer Gänze gewürdigt werde. Man gäbe ihr ein Stück "Heimat" zurück, lobte eine Besucherin, während andere Gäste mit DDR-Vergangenheit noch immer zuviel "Belehrung" wittern, von der man "damals" genug gehabt hätte.

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