Am 11. Mai wird in Venedig die 58. Biennale eröffnet. Bei einem Empfang in Leipzig hat jetzt Franciska Zólyom, die Kuratorin des Deutschen Pavillons bei der internationalen Kunstausstellung, die "künstlerisch Beteiligten" vorgestellt, mit denen die Künstlerin Natascha Süder Happelmann zusammenarbeitet. Die Kuratorin erinnerte daran, dass die Pressekonferenz im vergangenen Oktober, bei der Süder Happelmann vorgestellt worden war, mit dem Satz ihrer "Sprecherin" Helene Duldung endete: "Generell macht niemand irgendetwas allein." Doch ist schon bei diesem Zitat fraglich, wem man es zuordnen soll - stammt es von der Schauspielerin Susanne Sachsse, die als Sprecherin auftritt? Oder doch von der Künstlerin selbst?
Die hat jetzt für die Gestaltung des Pavillons die "Kooperative für Darstellungspolitik" verpflichtet. Dazu gehören Jesko Fezer, Anita Kaspar und Andreas Müller, die "zur Repräsentation politischer und kultureller Anliegen in der Öffentlichkeit" forschen. Dass außerdem Klang in Venedig eine Rolle spielen wird, wie auch schon bei bisherigen Werken der Künstlerin, kann man aus der Zusammenarbeit mit Musikern und Komponisten ablesen. Natascha Süder Happelmann, die ihren alten Namen Sadr Haghighian aufgegeben hat, weil er den repräsentativen Anforderungen nicht genüge, trat in Leipzig selbst nicht auf, sie lässt sich sonst durch ihre Sprecherin vertreten und antwortet auf Fragen der Presse mit Zeichnungen (siehe SZ vom 2. Februar). Bei ihrer Vorstellung hatte sie ihren Kopf unter einem künstlichen Stein verborgen - in dieser Maskerade war sie jetzt immerhin in einem Film zu sehen, der auf der Internetseite des Deutschen Pavillons zu sehen ist.