Kunst:Der Westen leuchtet

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Für Japan waren Europa und Amerika fremde und exotische Welten. Künstler wurden zu Entdeckern. In Frankfurt ist jetzt die Geschichte ihrer Annäherung zu sehen.

Von Catrin Lorch

Die Stadt, in die die Fesselballons einschweben, liegt am Meer. Die Menschen in den Körben schwenken Flaggen mit Sternen und Streifen, die Damen, die deren Landung bang von einer Terrasse aus verfolgen, tragen weite Krinolinen, die Herren reisen mit Zylinder und Strohhut. Im Hintergrund legt ein Zweimaster an, es gibt viele kleine Details, die, bis hin zu den Schilfstängeln im Wasser, fein gezeichnet und bunt ausgemalt sind. Buchstäblich hat der Künstler Utagawa Yoshitora alles richtig gemacht, auf seinem Holzschnitt "Das Land Amerika". Und doch ist alles verkehrt. Die Häuser mit den hohen Giebeln haben eigenartig asiatische Erker. Die Bäume sind grüne, wolkige Schatten. Und eine der Frauen hat eine sehr lange, eigenartige Nase.

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