Franz Seraph Zwinck galt als extrem schneller Maler. Ein Fresko, das die Bergung der Leiche des heiligen Johannes Nepomuk festhält, fetzte er angeblich zwischen Beginn und Ende des Vesperläutens an die Wand. Zwei Wochen reichten ihm, um die Außenfassaden eines Hauses zu gestalten. Das ungeheure Tempo ging zu Lasten der Qualität. Eine Wand sollte nämlich nur solange bemalt werden, wie der Kalkputz nass war. Zwinck aber malte ungeniert auch auf angetrocknetem Putz mit dem Ergebnis, dass seine Lüftlmalerei noch schneller verwitterte als die anderer Freskanten.
Kunst am Bau:Auf den Putz gehauen
Lesezeit: 4 min
Die Lüftlmalerei ist eine aussterbende Art der Freskenkunst, die im Oberland besonders beliebt war. Dem Oberammergauer Künstler Franz Seraph Zwinck widmet das dortige Museum eine sehenswerte Ausstellung
Von Sabine Reithmaier, Oberammergau