Prospero, der Zauberer, Asylant und melancholische Held aus William Shakespeares Spätstück "Der Sturm", ist sicher kein besonders liebenswerter Mensch. Die europaweit gern beschäftigte Regisseurin Katie Mitchell aber, die stets den alten Stücken auf den Grund ihrer heutigen Relevanz geht, scheint Prospero geradezu zu hassen. Dabei ärgert sie weniger, dass er trotz seines Asylantenschicksals als Kolonisator und Sklavenhalter agiert. Vielmehr erbittert sie, dass er seine Tochter Miranda als Kind vergewaltigt und dann, noch als Kindfrau, an den Sohn seines größten Gegners verschachert hat.
Klassik:Die Pistole der Rachegöttin
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Raphaël Pichon ist einer der derzeit aufregendsten und neugierigsten jungen Dirigenten. Nun hat er für die Pariser Opéra-Comique einen Abend mit selten gespielten Stücken des Barockkomponisten Henry Purcell zusammengestellt.
Von Reinhard J. Brembeck
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