Countrysänger:Kenny Rogers ist tot

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Mit Songs wie "The Gambler" wurde Kenny Rogers zu einem der populärsten Musiker der USA. Nun ist der dreifache Grammy-Gewinner mit 81 Jahren gestorben.

Der Musiker Kenny Rogers, der in seiner jahrzehntelangen Karriere Hits wie "Islands in the Stream", "Lucille" oder "Lady" geschaffen hat, ist am Freitagabend in seinem Haus in Georgia im Kreise seiner Familie verstorben. Rogers verkaufte Millionen Tonträger, gewann drei Grammys und war auch Star mehrerer Fernsehfilme, basierend auf seinem Song "The Gambler". Der dreifache Grammy-Gewinner galt als einer der populärsten Musiker der USA. Binnen sechs Jahrzehnten habe er "eine unauslöschliche Spur in der Geschichte der amerikanischen Musik hinterlassen", schrieb seine Familie online.

1938 wurde Rogers im texanischen Houston als viertes von acht Kindern geboren. Seine erste Single "That Crazy Feeling/We'll Always Have Each Other" veröffentlichte er als 19-Jähriger, noch als Kenneth Rogers. Zwischendurch versuchte er sich auch in Jazz, Rock, Pop und Folk, schrieb Bücher, arbeitete als Schauspieler oder Fotograf - und spielte sogar zeitweise professionell Tennis.

"Immer nach zwei Arten von Songs gesucht"

Doch Rogers kehrte immer wieder zur Country-Musik zurück - schließlich habe dazu einst schon seine Mutter gebügelt, wie er einmal sagte. Seine kommerziell erfolgreiche Musikmixtur beschreibt das Internetlexikon Allmusic so: "well-done, middle-of-the-road songs featuring a country flavor", also gut gemachte, eingängige Lieder mit Country-Flair. Anders als viele seiner Kollegen beschwor der Sänger in seinen Songs aber nicht ausschließlich die konservative heile Welt, sondern nahm sich auch heikle Themen vor. "Ich habe immer nach zwei Arten von Songs gesucht: Balladen, die alles enthalten, was Männer sagen und Frauen hören wollen - und gesellschaftlich wichtige Songs", betonte er.

Grammys erhielt Rogers für seine Hits und Performances 1977, 1979 und 1987. Hinzu kamen 19 Nominierungen für den weltweit wichtigsten Musikpreis. 2013 wurde er schließlich in die "Country Music Hall of Fame" aufgenommen. Nach Branchenangaben verkaufte Rogers mehr als 120 Millionen Alben. Er arbeitete mit Stars wie Dolly Parton und Willie Nelson zusammen und verabschiedete sich im Oktober 2017 mit einem furiosen Konzertfinale an der Seite von Kollegen wie Parton und Lionel Richie. "Man wartet nicht mit dem Ruhestand, bis die Menschen einen vergessen haben", sagte der vierfache Vater, der fünfmal verheiratet war, dem Musikmagazin Rolling Stone. "Ich habe alles erreicht, was ich je erreichen wollte - es gibt nichts mehr, wonach ich streben könnte."

Die Rogers-Familie plane zunächst nur "eine kleine private Abschiedsfeier" in diesen Zeiten der Sorge wegen der Coronavirus-Krise, hieß es auf Twitter. Später werde man "Kennys Leben dann öffentlich feiern, mit seinen Freunden und Fans". Die Todesnachricht wurde in den sozialen Netzwerken umgehend betrauert. So schrieb Popsänger Richard Marx: "Er tat so viel für mich als jungen Songwriter, und wir blieben Freunde für mehr als 30 Jahre." Der britische TV-Moderator Piers Morgan betonte: "Einer der größten Countrymusik-Stars aller Zeiten und ein absolut charmanter Mann."

© SZ.de/AP/dpa/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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