Karriere:Vor dem Strom

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Münchens "Whiskey Foundation" hilft AC/DC bei vier Auftritten

Von Michael Zirnstein, München

Obwohl jeweils bis zu 80 000 Plätze zur Verfügung stehen, gibt es so gut wie keine Tickets mehr für die nächsten vier Konzerte der Münchner Band The Whiskey Foundation. Allerdings ist der Zustrom nicht allein das Verdienst der Bluesrocker, die derzeit eine der aufstrebendsten Gruppen der Stadt sind und jüngst bei der Präsentation ihres Albums "The Mood Machine" die Muffathalle zum Beben brachten. Auf den Kölner Jahnwiesen (19. Juni), in der Messe Hannover (21. Juni), im Berliner Olympiastadion (25. Juni) und in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen (12. Juli) spielen die australischen Hardrock-Weltmeister AC/DC nach ihnen. "Lebenstraum erfüllt!", verkünden The Whiskey Foundation auf ihrer Facebook-Seite.

Wer das Geschäft kennt, weiß, dass manche ehrgeizige Gruppen Tausende Euro bezahlen, um Stadion-Stars auf Tour begleiten zu dürfen und sich so bekannt zu machen. Die Münchner aber bekommen sogar eine kleine Aufwandsentschädigung. Es fing damit an, dass AC/DC-Boss Angus Young vor der Haupt-Vorband Vintage Trouble einen DJ haben wollte, der schließlich aber keinem taugte. Spontan wurden Vor-Vor-Bands für 18.15 bis 18.45 Uhr gesucht, im Münchner Olympiastadion kam so die Bayern-3-Band zum Einsatz. Nun fügte es sich, dass ein Fußball-Freund von WF-Keyboarder Julian Frohwein für den AC/DC-Veranstalter United Promoters arbeitet. Der schlug die Whiskey-Brüder vor. "Ob AC/DC da jetzt mitentschieden haben, wissen wir natürlich nicht", und auch nicht, "ob man Backstage mal hallo sagen können wird", sagt Frohwein.

Bisher hat er die Hardrock-Legende erst einmal gesehen, 2008, als er Getränke im Olympiastadion verkaufte. Er weiß also schon, welches Publikum seine Band erwartet. Auch ihr bisher größter Auftritt dürfte The Whiskey Foundation vorbereitet haben: ein Gig vor Tausenden Bikern auf einem Harley-Treffen in Hamburg.

Im Internet feiern die Fans ihre Münchner Helden für den Coup. "Glückwunsch an AC/DC", schreibt einer. Musikalisch jedenfalls passen die Jungspunde ideal zu den alten Haudegen: Sie lieben rauen Blues-Rock der Sechziger, inspiriert von The Doors und Canned Heat, "und klar", sagt Frohwein, "um AC/DC kommt man nicht herum, wenn man so einen Sound macht". Wer das in München erleben will, kann am 17. Juli in die Muffathalle kommen, da geben The Whiskey Foundation und Jesper Munk gemeinsam ein Benefizkonzert für Nepal. Es gibt Karten - noch.

© SZ vom 18.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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