Junge deutsche Literatur:Gegenwartsgespenster

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Katharina Hartwell spielt in ihrem Roman "Der Dieb in der Nacht" mit dem Verschwinden des Typus "Ich geh' mal eben eine Cola holen". Und sie spielt mit Horror und Gothic. Das klappt erstaunlich gut.

Von Christoph Schröder

Es ist die klassische "Ich geh' mal eben Zigaretten holen"- oder "Ich bring' mal schnell den Müll runter"-Situation. In diesem Fall ist es eine Flasche Cola, die sich der 19-jährige Felix Heller an der Tankstelle holen will. Es ist ein heller Spätsommertag; Felix ist mit seiner Mutter, seiner Schwester und seinem besten Freund Paul im Wochenendhaus der Familie, irgendwo auf dem Land im Umkreis von Berlin. Er bricht also zur Tankstelle auf - und kommt nicht wieder. Das ist die Ausgangssituation von Katharina Hartwells neuem, ihrem zweiten Roman "Der Dieb in der Nacht": Ein traumatisches Erlebnis; ein Loch, das sich in das Leben aller Beteiligten gebohrt hat und seitdem, wie sich herausstellen wird, nie wieder aufgefüllt werden konnte.

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