Italienische Literatur:Mitteilungen aus der Hölle

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Maurizio Torchios fulminanter Gefängnis-Roman "Das angehaltene Leben" wirkt wie ein Faustschlag - kein Wort ist überflüssig in dieser Geschichte eines Mannes, der zum Mörder wird.

Von Volker Breidecker

Maurizio Torchio, 1970 in Turin geboren, lebt in Mailand. "Das angehaltene Leben" ist sein zweiter Roman. (Foto: privat)

Das Böse. Man kann es nicht wegsperren. Es ist da, drinnen und draußen. Also nimmt es seinen Lauf, wird geschehen. "Allen wird Böses geschehen." Das sagt ein Missetäter, ein Gefangener. Mit einem lateinischen Wort für beide Eigenschaften ist er ein "cattivus", ein aus der Gesellschaft Ausgeschlossener, ein Verworfener. "Cattivi" - Plural - ist der italienische Originaltitel dieses Romans aus der Feder des in Mailand lebenden 47-jährigen Schriftstellers und studierten Philosophen Maurizio Torchio. Das Gefängnis, von dem hier erzählt wird, das sind wir selbst, eingeschlossen in die condition humaine. Lebenslänglich.

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