Installation:Fische im Regen

Lesezeit: 3 min

Spiel mit Licht, Monitoren, Tieren: Philippe Parrenos neue Installation in der Turbinenhalle der Londoner Tate Modern. (Foto: Jack Taylor/Getty Images)

Der französische Künstler Philippe Parreno bespielt die Turbinenhalle der Londoner Tate Modern mit einer gewaltigen Maschine und überlässt wirklich gar nichts dem Zufall.

Von Catrin Lorch

Man kann einer Ausstellung womöglich auf dem falschen Fuß begegnen. Die Tür geht auf, das Wetter schlägt um, Regengeprassel, Donnergrollen. Es klingt, als habe sich der Himmel geöffnet und das Dach der Turbinenhalle auch. Eine Wolke von Sound schüttet sich über den Eintretenden aus - und im milchigen Licht der gewaltigen Eingangshalle der Tate Modern in London ist es nicht schwierig, sich die Nässe eines Gewitters dazuzudenken. Doch schon nach wenigen Sekunden wird das Licht heller und aus den - imaginierten - Wolken sinken langsam strahlend weiße Tafeln. Die Vorstellung beginnt noch einmal, ein Film flackert auf und die Frau auf der Leinwand setzt an zu einem langen Monolog. Man kann es sich bequem machen, auf dem Betonboden ist ein blasslila Teppich ausgebreitet, doch unvermittelt endet die Einspielung. Nur dass hier nicht der Vorhang fällt, sondern sich das ganze Kino wieder hebt, um fünfzig Lautsprecher einschweben zu lassen. "Das hier bin ich, einhundert Einstellungen später", hallt es nach, während das Licht dunkler wird.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: