Infografiken-Buch "Deutschland verstehen":Welt aus deutscher Sicht

Der weltweite Siegeszug der Infografik hat viel mit der Vorstellung ihrer Schöpfer zu tun, dass eine Information auch gut aussehen darf. Deutschland bildet da eine Ausnahme. Hat wohl jedes Land die Infografiken, die es verdient?

Laura Weißmüller

Der Titel "Deutschland verstehen" klingt, als wäre der Band eine Fortsetzung der pädagogischen Sachbuchreihe "Was ist was" für Kinder ( Ralf Grauel und Jan Schwochow: Deutschland verstehen. Ein Lese-, Lern- und Anschaubuch, gestalten Verlag, Berlin 2012, 240 Seiten, 29,90 Euro). Tatsächlich sind auch die meisten Infografiken, die der Wirtschaftsjournalist und Publizist Ralf Grauel zusammen mit Jan Schwochow, ehemaliger Ressortleiter beim Stern und Gründer eines internationalen Büros für Infografik, dafür aus deutschen Printmedien zusammengetragen haben, vor allem eins: erzieherisch informativ.

Die Welt aus deutscher Sicht (Foto: Grafik: Frank Höhne / Gestalten)

Da gibt es den Reichstag wie die Allianz Arena im computergestalteten Querschnitt und immer wieder Deutschlandkarten, geschmückt mit unterschiedlichsten Torten- und Balkendiagrammen. Lehrreich und unterhaltsam sind die Versuche, der DNA unseres Landes auf die Spur zu kommen, natürlich schon. Nur schön sind sie leider selten.

Insofern ist die Grafik "Wir (mit Bayern) - und der Rest der Erde" des Illustrators Frank Höhne, die wir abbilden, eher die Ausnahme. Tatsächlich hat jedoch der aktuelle Siegeszug der Infografik weltweit viel mit der Vorstellung ihrer Schöpfer zu tun, dass eine Information auch gut aussehen darf.

Da stellt sich dann doch die Frage, ob man in Deutschland einfach noch nicht so weit ist - oder, ob jedes Land die Grafiken hat, die es verdient.

© SZ vom 13.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: