Harry Potter:Hype um Harry

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Der letzte Band der Zauberlehrlings-Saga erscheint in der deutschen Übersetzung - der Verlag will eine Million Bücher am ersten Tag verkaufen.

Titus Arnu

Es ist die letzte magische Nacht des Zauberlehrlings. Das Ereignis war für eine Minute nach Mitternacht angekündigt. Zur Geisterstunde erscheint am frühen Samstagmorgen der siebte und letzte Harry-Potter-Band auf Deutsch: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes".

Filmszene aus "Harry Potter und der Feuerkelch": Ab sofort können Fans den letzten Buch der Saga auch auf Deutsch lesen. (Foto: Foto: ddp)

Die Fans feiern den Abschied des Magiers mit Mitternachtspartys, Schokofröschen und Zauberwasser. Zahlreiche Buchhandlungen haben nachts geöffnet, um ab 00.01 Uhr Kasse mit Harry zu machen. Der Hamburger Carlsen Verlag rechnet damit, dass schon am ersten Tag mehr als eine Million Exemplare verkauft werden.

Und das, obwohl das Ende eigentlich bekannt ist. Viele Einzelheiten aus Joanne K. Rowlings Abschlussarbeit haben sich längst herumgesprochen - schließlich ist das Finale der Saga auf Englisch seit drei Monaten zu haben.

Dem Hype um Harry tut das aber keinen Abbruch. Insgesamt startet das 768 Seiten dicke Werk mit einer Rekordauflage von drei Millionen Exemplaren. Der erste Band auf Deutsch hatte im Juli 1998 eine Erstauflage von 8000, in England startete die Saga gar mit nur 500 Exemplaren. Der Zauberschüler hat eine phänomenale Karriere gemacht: Rund um den Globus wurden nach Angaben des Verlags Bloomsbury in London etwa 350 Millionen Potter-Bücher verkauft.

Die Saga wurde in 65 Sprachen übersetzt, deutsche Fans freuen sich über Kreaturen wie den Knallrümpfigen Kröter, Italiener über den Schiopodi Sparacoda und Japaner über den Koubi Bakuhatsu Sukuryuto (siehe Tabelle).

Autorin Joanne K. Rowling, die mit der Buchreihe zur Multimillionärin wurde, hat strikt ausgeschlossen, dass es eine Fortsetzung der Serie geben könnte, der siebte Band sei definitiv der letzte, sagte sie. Gegen unautorisierte Potter-Folgeromane will sie juristisch vorgehen. Der Medienkonzern Warner Bros., dem die Filmrechte gehören, unterstützt sie dabei.

Der deutsche Harry-Potter-Fanclub (HPFC), mit 100 000 Mitgliedern der größte Club seiner Art in Europa, will das Thema aber dennoch nicht auf sich beruhen lassen. Vom Ende der Serie ist Saskia Preißner, die Vorsitzende des Clubs, tief enttäuscht, "das ist doch viel zu kitschig".

Mit den Mitgliedern des HPFC plant sie deshalb ein literarisches Projekt: In den kommenden Monaten wollen sie einen achten Band schreiben, der die Fragen beantwortet, die im siebten Band offen bleiben. Ob der Band angesichts der drohenden Klagen je veröffentlicht wird, scheint fraglich. Da müsste schon Zauberei im Spiel sein.

© SZ vom 27.10.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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