Gut und günstig:Taschenbücher

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Die bekannteste Kinderbuchautorin Islands erzählt eine Familiengeschichte. Sowie als zweites Buch eine Schulgeschichte aus Frankreich, über eine Lehrerin, die ein Engel ist.

Von Hilde Elisabeth Menzel

Gudrun Helgadottir ist die bekannteste Kinderbuchautorin Islands, und es ist schön, ihre literarische Stimme auch bei uns zu vernehmen. Sie schreibt in der Astrid-Lindgren-Tradition, und obwohl es in ihrer Geschichte durchaus Probleme gibt, scheinen die Menschen grundsätzlich freundlich miteinander umzugehen, und die Kinder haben es gut. Hier geht es um den achtjährigen Tumi, der mit seiner Mutter und seinen kleinen Schwestern auf dem so genannten "Wallhof" lebt. Tumis Mutter ist Töpferin, seine Großeltern sind beide Lehrer an der Schule im Dorf, und auch sein Vater lebt - mit einer neuen Frau - im gleichen Ort, und alle sind miteinander befreundet. Mit ihren Töpfer-Waren verdient Tumis Mutter nicht viel, aber darüber macht sich Tumi keine Sorgen. Er findet vielmehr, dass seine Mama einen neuen Mann braucht. Und als ein neuer Filialleiter der Bank in den Ort zieht, beschließt Tumi, die beiden zu verkuppeln. Das zieht allerhand peinliche Verwicklungen nach sich und auch Mama Lollas Engagement für die bedrohte Natur Islands bringt sie in Schwierigkeiten. Doch letztlich wendet sich alles zum Guten, wie wir das von einem so liebenswerten, heiteren Kinderbuch erwarten. (ab 8 Jahre)

Gudrun Helgadottir : Blaubeeren und Vanilleeis. Aus dem Isländischen von Anika Lüders-Wolff. Mit Illustrationen von Leonard Erlbruch. Oetinger Taschenbuch 2015. 144 Seiten, 6,99 Euro.

Nach vielen Umzügen hat Thierrys Großvater beschlossen sesshaft zu werden und Ferdinand in einer Schule anzumelden. Eigentlich müsste er in die vierte Klasse kommen, aber bei der Einteilung landet er bei Mademoiselle Rosette, in deren Klasse man alle Kinder versammelt hat, die irgendein Handicap haben, wie zum Beispiel die winzige, stumme Gaufrette, die bei der Anmeldung Ferdinands Hand genommen und nicht wieder losgelassen hat. Oder Babouche, der neben Ferdinand sitzt und unter dem so genannten Tourette- Syndrom leidet und immer wieder laut schreien muss. Aber da die Lehrerin ein Engel ist, geht es Ferdinand gut, bis die Direktorin droht, die Klasse aufzulösen. Ferdinand will das unbedingt verhindern, was ihm auch gelingt, mit Hilfe kleiner Superkräfte, die ihm unverhofft zuwachsen.

Eine liebevolle, lustig illustrierte, von Anja Malich sehr gut übersetzte Geschichte, die Verständnis für benachteiligte Kinder weckt, die in Ferdinand eine Identifikationsfigur finden, die Mut macht. (ab 9 Jahre)

Hélèna Villovitsch : Ferdinands klitzekleine Superkräfte. Mit Bildern von SaBine Büchner. Aus dem Französischen von Anja Malich. Gulliver 2015. 142 Seiten, 6,95 Euro.

© SZ vom 30.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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