Großformat:Steve Pilcher, Welterfinder bei Pixar

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Der Produktionsdesigner kümmert sich um die Ausstattung der Animationsfilme. Bevor seine Ideen in Computeranimationen verwandelt werden, greift er zum Malkasten. Wir zeigen Entwürfe für "Findet Dorie".

Von David Steinitz

Bevor der Kanadier Steve Pilcher bei den Pixar-Studios in Kalifornien als Produktionsdesigner anfing, arbeitete er in seiner Heimat als freischaffender Künstler und Kinderbuchillustrator. 1978 zeichnete er das Bilderbuch "Norbert Nipkin", das ein großer Erfolg wurde und in Kanada mittlerweile als Klassiker gilt.

In den Jahren danach arbeitete er mit zwei Kollegen an Illustrationen für den nordamerikanischen Schulbuchmarkt und jobbte zusätzlich als Zeichner in der Werbeindustrie. Es folgten erste Aufträge in Hollywood, wo er für die Trickfilmabteilungen von Warner Brothers und Dreamworks Entwürfe anfertigte, unter anderem für den dritten Teil der "Shrek"-Reihe.

2005 wurde Pilcher Teil der exklusiven Pixar-Crew und arbeitete sich dort die Karriereleiter hinauf, was auch für einen erfahrenen Illustrator nicht ganz einfach ist. Sein erstes Projekt im begehrtesten Animationsstudio der Welt war das Weltraumabenteuer "Wall-E" (2008) über einen einsamen Müllroboter auf einem entvölkerten Planeten. Es folgte "Merida - Legende der Highlands" (2012), über eine resolute irische Prinzessin, die sich ihrem herrischen Königsvater widersetzt. Pilchers neueste Arbeit für Pixar ist die Fortsetzung des Kinohits "Findet Nemo".

"Findet Dorie" startet am 29. September in den deutschen Kinos, Pilcher hat uns einige seiner Zeichnungen aus dem langen Herstellungsprozess zur Verfügung gestellt. Als Produktionsdesigner arbeitet er eng mit den Regisseuren und dem Kameramann des Films zusammen. Er leitet das Team, das für die komplette Ausstattung des Films zuständig ist: Kulissen, Kostüme, Dekors etc. Auch bei einem Animationsfilm wird hier nicht anders vorgegangen als beim klassischen Spielfilm. Die Standards bei Pixar sind hoch, an winzigen Details wird oft monatelang gefeilt. Die Handlung: Das Paletten-Doktorfisch-Mädchen Dorie, das im Vorgängerfilm nur als Sidekick fungierte, ist die Hauptdarstellerin im 17. Langfilm des Pixar-Studios. Sie möchte ihre Familie im großen Ozean wiederfinden, was nicht ganz leicht ist, da sie an Amnesie leidet. Zusammen mit ihren Freunden Nemo und Martin macht sie sich aber trotzdem auf die Reise.

© SZ vom 10.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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