Großformat:Grüffelos Freunde

Lesezeit: 1 min

Axel Scheffler wurde berühmt mit seinen Illustrationen des Erfolgs-Kinderbuchs. Doch es gibt noch ganz andere Wesen in seinem Bestiarium. Hier sind einige von ihnen.

Von Roswitha Budeus-Budde

"Ich habe Unmengen kleiner Bildchen, lose Ware", lautet Axel Schefflers Antwort auf die Frage, ob es nicht unveröffentlichte Arbeiten von ihm für diese Seite gebe. "Lange Zeit war mein Skizzenbuch meine Spielwiese, wo ich ohne Restriktionen von irgendwelchen Lektorinnen zeichnen konnte, was ich wollte. Jetzt mache ich das mehr auf losen Blättchen. Meine Tochter kommt dann an den Schreibtisch und fragt: ,Ist das ein Zwischendurchbild?'"

Am Anfang waren diese Bilder noch Fingerübungen eines Unbekannten. Mit dieser Art von Skizzen begann erst der Erfolg von Axel Scheffler. Der 1957 geborene Künstler hat Kunstgeschichte in Hamburg studiert und von 1982 bis 1985 Grafik im englischen Corsham bei Bath. Seit Langem lebt er in London. Weltweit bekannt geworden ist er als Illustrator des "Grüffelos", dem millionenfach verkauften Kinderbuch der schottischen Autorin Julia Donaldson von der schlauen Maus und dem ängstlichen Ungeheuer.

Schon seit 1986 aber erschienen im Bunten Hund, der Literaturzeitschrift des Verlags Beltz & Gelberg, seine Arbeiten. Sein Entdecker Jochen Gelberg sagt über ihn: "Wenn Axel Scheffler in eigener Regie unterwegs ist, wird er zum einfallsreichen Erzähler. Seine Bilder sind Geschichten. Da ist nichts abgemalt, alles und jedes ist frei erfunden."

Noch heute zeichnet Scheffler ohne digitale Techniken, nur mit Bleistift und Aquarellfarben, ganz wie seine Vorbilder, die Illustratoren und Kinderbuchautoren Edward Gorey, William Steig oder Quentin Blake. In seinen Bildern spielt er nicht nur mit der Realität. Das Besondere an ihnen ist die erstaunliche Gelassenheit, die seine Figuren ausstrahlen. Und sein skurriler Blick auf die Welt.

Warum er immer wieder Tiere zeichnet? "Als Kind wollte ich Tierforscher werden, vielleicht kommt es daher." Bis heute dienen ihm diese Bilder als Entlastung von den Auftragsarbeiten. "Ich habe einen Stil, in dem ich meine Bilderbucharbeiten zeichne, und einen anderen für mich." Deshalb will er zu dem Bestiarium auf dieser Seite auch keine Erklärungen abgeben. "Mir wäre es lieber, wenn die Geschichten dieser Tierchen im Dunkeln blieben, und sie selbst namenlos. Wenn sie jetzt schon aus den Schuhkartons ans Licht gezogen werden, sollen sie ihre Geheimnisse behalten dürfen.

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: