Gehört, gelesen, zitiert:Zwei Prozent

Musiker und Vertreter der britischen Musikindustrie warnen in einem offenen Brief - es ist bereits ihr zweiter - eindringlich vor den Folgen des Brexit für ihre Branche. Fast niemand von ihnen erwartet durch den EU-Austritt Verbesserungen.

Der Widerstand gegen den Brexit wächst in Großbritannien, gerade bei den Künstlern. So haben Musiker wie Annie Lennox, Paloma Faith, Jamie Cullum, Billy Bragg und Vertreter der Industrie nun schon den zweiten offenen Brief innerhalb kurzer Zeit veröffentlicht, in dem sie vor den negativen Folgen des EU-Austritts warnen. Nannte man das Brexit-Votum im ersten Brief noch die "Entscheidung, die uns ins kulturelle Gefängnis wirft", argumentiert man nun sachlicher, doch nicht weniger eindringlich:

"Der Brexit stellt eine existenzielle Bedrohung für die Musikschaffenden in Großbritannien dar. Ein Aufgeben der EU-Zollunion, des gemeinsamen Marktes, der Steuer- und anderer Regularien kann unsere globale Marktführerschaft vernichten und unsere Freiheit beschneiden, auf Tour zu gehen, Handel zu treiben und auf Künstler und ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Die britische Musikindustrie kann einen deutlichen Wettbewerbsnachteil erleiden. Nur zwei Prozent ihrer Vertreter glauben übrigens, dass durch den Brexit etwas besser werden würde als es jetzt ist."

© SZ vom 13.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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