Gehört, gelesen, zitiert:Konsequent

Die Schauspielerin Emma Thompson hat in einem offenen Brief im "Guardian" begründet, warum sie nicht länger beim geplanten Film "Luck" mitspielen will.

Vor einem Jahr gelobten zahllose weibliche Stars, bei den Oscars und anderswo, in Zukunft von ihrer Macht Gebrauch zu machen, um für gleiche Bezahlung und gegen sexuelle Belästigung einzutreten. Emma Thompson hat nun tatsächlich ihre Mitarbeit am Trickfilm "Luck" aufgekündigt, weil die Produktionsfirma Skydance den Ex-Pixar-Chef John Lasseter eingestellt hat. Lasseter hatte seinen Posten bei Disney 2018 verloren, als bekannt wurde, dass er weibliche Angestellte so regelmäßig betatschte, dass sie eine spezielle Rückzugsgeste nach ihm benannt hatten. Thompson hat ihre Kündigung bei "Luck" am Dienstag in einem offenen Brief begründet, der im Guardian erschienen ist.

"Es wurde viel darüber gesagt, John Lasseter bekomme eine 'zweite Chance'. Es werden ihm aber wohl Millionen Dollar dafür bezahlt, dass er diese zweite Chance bekommt. Wie viel bekommen die Angestellten von Skydance dafür, dass sie ihm diese zweite Chance geben? (...) Ich bin mir absolut bewusst, dass sich nach Jahrhunderten, in denen Männer Anspruch auf die Körper von Frauen hatten, ob diese Frauen das nun wollten oder nicht, nichts über Nacht ändern wird. Aber ich bin mir auch bewusst, dass die Leute, die in dieser Sache das Wort ergriffen haben - so wie ich -, Zeichen setzen müssen, damit die Dinge sich in einer Geschwindigkeit ändern, die ausreicht, die Generation meiner Tochter zu schützen."

© SZ vom 28.02.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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