Gehört, gelesen, zitiert:Kevin Spacey, bitte!

Der Schauspieler Kevin Spacey ist abgetaucht, seit Missbrauchsvorwürfe gegen ihn bekannt wurden. Auch seine Karriere scheint beendet. Der Filmemacher Paul Schrader ("Taxi Driver") würde trotzdem mit ihm arbeiten.

Wo genau sich der Schauspieler Kevin Spacey aufhält, ist derzeit nicht bekannt. Seit zahlreiche Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den Schauspieler bekannt wurden und auch die Polizei gegen ihn ermittelt, ist er untergetaucht. Seine Hollywoodkarriere scheint erledigt zu sein, niemand will noch mit ihm drehen. Oder? Der Filmemacher Paul Schrader, der für sein Skript zu "Taxi Driver" berühmt wurde und auch als Regisseur arbeitet, wäre einer Kooperation nicht abgeneigt. Das verkündete der 72-Jährige zumindest in einem Facebook-Post, den er bald wieder löschte - aber da hatten ihn schon diverse Medien aufgegriffen.

"Gestern wurde mir ein Drehbuch zugeschickt. Ein sehr, sehr gutes Drehbuch, das förmlich nach Kevin Spacey schrie für die Hauptrolle. Ich sagte dem Produzenten, dass ich Regie führen würde, wenn Kevin mitspielen dürfe. Der Produzent antwortete, dass das nicht möglich sei. Ich glaube, es gibt Verbrechen im Leben, aber es gibt keine Verbrechen in der Kunst. Spacey sollte für alle Verbrechen bestraft werden, die er begangen hat. Aber nicht für seine Kunst. Jede Kunst ist ein Verbrechen. Ihn als Künstler zu bestrafen, macht die Kunst kaputt. Steckt Celine ins Gefängnis, bestraft Wilde und Bruce, wenn es sein muss - aber zensiert nicht ihre Kunst."

© SZ vom 03.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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