Gehört, gelesen, zitiert:Image-Film

Der Iraner Majid Majidi hat das Leben des Propheten Mohammed verfilmt. Ein heikles Projekt. Wie es aussieht, wird der Film nun für den Oscar nominiert.

1999 war Majid Majidis Film "Die Kinder des Himmels" der erste iranische Film überhaupt, der für einen Oscar nominiert wurde. Sein neuestes Werk wird Iran nun für die nächsten Oscars einreichen - es ist sein Epos "Mohammed" über den Propheten, das schon für Kontroversen sorgte, bevor es jemand ge sehen h atte . Die geplante Welturaufführung in Teheran im Frühjahr wurde abgesagt, nun hat sie vor westlichem Publikum stattgefunden, beim Filmfest in Montreal, Kanada. Die Darstellung des Propheten ist im Islam eine heikle Angelegenheit, mit der die Schiiten in Iran allerdings liberaler umgehen als die Sunniten. Es sind aber wohl doch nur die Hände und der Hinterkopf von Mohammed zu sehen in Majidis Film, die Kamera machte übrigens Vittorio Storaro ("Apocalypse Now"). Majidi, der mit schiitischen und sunnitischen Wissenschaftlern zusammengearbeitet hat, schlug in Montreal versöhnliche Töne an, es ging ihm vor allem um eine Imagekampagne für den Islam in Zeiten der Dschihadisten, zitiert ihn der Guardian .

"Je mehr Filme über das Leben des Propheten gemacht werden, desto besser . . . Wir haben es versäumt, der Welt das Echte und Wahre des Propheten zu zeigen. Es hat mehr als 200 Filme über Jesus Christus gegeben, 100, die direkt oder indirekt von Moses handeln, 42 über Buddha, aber nur zwei über Mohammed. Es ist ein natürlicher Weg, unsere Kultur darzustellen."

© SZ vom 30.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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