Gehört, gelesen, zitiert:Feuilletonisten

Das Feuilleton ist sächlich, und doch stecken dahinter Frauen und Männer, die sich in Texten zu verewigen suchen. Wer aber sind diese Feuilletonisten? Was sind das für Menschen? Der Philosoph Ernst Bloch hat dazu eine Typologie entwickelt.

Von Johan Schloeman

Haben Sie sich mal gefragt, was für Leute eigentlich im Feuilleton arbeiten? Und ob man das Feuilleton als Textgattung ernst nehmen kann? Man erfährt darüber einiges, Wohlwollendes und Gemeines, in einer neuen Anthologie mit zum Teil großartigen Texten und mit dem sehr irreführend braven Titel "Die Eleganz des Feuilletons" (Transit Verlag, herausgegeben von Hildegard Kernmayer und Erhard Schütz). So schrieb der Philosoph und Feuilletonist Ernst Bloch in "Erbschaft dieser Zeit" (1935) dies über Feuilletonisten:

"Teils scheinen sie zu nichts anderem nütze als zum Schönschreiben oder Durchsehen von vielerlei, das sie nicht kennen. Teils sind sie überwertig, kriechen in ihrem Amt mürrisch unter, bereit, es bei jeder Gelegenheit, wo sie Dichter werden können, zu verlassen. Zur Mitte, die ihren Beruf gewählt hat und ausfüllt, scheinen hier wenige geboren."

© SZ vom 20.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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