Gehört, gelesen, zitiert:Anekdotenschatz

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Der Regisseur Paul Haggis enthüllt, wie Scientology ihn wegen Tom Cruise gequält hat. Und Harvey Weinstein erinnert sich, wie Matt Damon und Ben Affleck ihn einmal mit einer schwulen Sexszene auf die Probe stellten.

Während immer neue Vorwürfe gegen Scientology auftauchen, zuletzt in Alex Gibneys HBO-Dokumentation "Going Clear", erfuhr Tony Ortega von Hollywood-Regisseur Paul Haggis, der sich 2009 von der Sekte lossagte, dass er immer noch von Scientology bedrängt und beobachtet wird. Neben anderen krassen Vorfällen berichtet Haggis auch diese Geschichte aus seiner Vergangenheit, in der Scientology-Halbgott Tom Cruise eine wichtige Rolle spielt (auf tonyortega.org):

"Einmal wurde mir gesagt, aber erst nachdem ich angekommen war, dass ich Tom Cruise beleidigt hätte, weil ich Steven Spielberg einen Witz erzählt habe. Greg Wilhere, der zweitwichtigste Führer der Kirche, führte mich in einen kleinen Raum und blockierte mit seinem Rücken die Tür. Er wollte mich erst wieder herauslassen, wenn ich einen angemessen zerknirschten Entschuldigungsbrief an Tom geschrieben hätte."

Eine weitere Story, die in den Anekdotenschatz des Kinos eingehen wird, bestätigte Produzentenlegende Harvey Weinstein in einem Podiumsgespräch auf dem Tribeca Filmfest. Matt Damon und Ben Affleck hatten Mitte der Neunziger das brillante Drehbuch zu "Good Will Hunting" geschrieben - und Weinstein erzählte, warum sie es ihm anvertrauten (via indiewire.com):

"Ich las das Drehbuch und hatte das erste Treffen mit Ben und Matt . . . und ich sagte: ,Jungs, auf Seite 60 ist eine Sexszene, in der die beiden Professoren sich gegenseitig einen blasen. Das verstehe ich nicht.' Ich dachte, die beiden wären heterosexuell, so wie sie davor geredet hatten . . . Ich also: ,Was zur Hölle soll das?' Und Ben und Matt sagten: ,Das ist unsere falsche Spur, unser Test! Jetzt wissen wir, dass du der erste Studioboss bist, der das Drehbuch wirklich selbst gelesen hat.' Danach gaben sie mir den Film auf der Stelle."

© SZ vom 23.04.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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