Um fünf vor eins nachts liegt Franz Ritter in seiner Wohnung in Wien immer noch wach im Bett und wälzt den Kopf auf dem harten Kissen wie auf einer Sanddüne in der Wüste. Um 2. 20 Uhr fantasiert er sich im Halbschlaf ins Kabinenbett neben Sarah auf der Schiffsüberfahrt von Triest nach Beirut, um 4. 30 Uhr sucht er in seinem Computer nach Sarahs Brief aus Weimar, in dem sie ihm von Goethes "West-östlichem Divan" schrieb.
Französische Literatur:Die Nadel zeigt nach Osten
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Ein Wiener Musikwissenschaftler bereist im Geist noch einmal Syrien und Iran. Mathias Enards "Kompass" feiert die Sehnsucht nach dem Orient.
Von Joseph Hanimann
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