Fotografie-Forum "Black Snapper":Schnäppchen gefällig?

Geschnappt statt verschossen: Das Onlinemagazin "Black Snapper" bietet jungen Fotografen ein Forum für die Königsdisziplin der Fotografie. Die Bilder.

Andrian Kreye

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Geschnappt statt verschossen: Das Onlinemagazin "Black Snapper" bietet jungen Fotografen ein Forum für die Königsdisziplin der Fotografie, dem Essay. Das Essay ist die schwierigste Form der Fotografie, wird darin doch versucht, einen größeren Zusammenhang mittels weniger Momentaufnahmen erzählerisch zu strukturieren. Die Arbeit an einem solchen Essay kann Wochen, Monate, Jahre dauern. In der Vergangenheit mussten sich junge Fotografen um ein Stipendium, Aufträge großer Zeitschriften oder Kommerzjobs bemühen, um solche Projekte stemmen zu können.Text: Andrian Kreye/SZ vom 05.08.2009/jederFoto: Christian Cravo/theblacksnapper.com

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Robert Frank beispielsweise produzierte sein epochales Essay "The Americans" mit Geldern der Guggenheim-Stiftung. Gilles Peress fotografierte in den letzten Jahren für das Museum of Modern Art. Ken Schles finanziert seine intellektuellen Essays mit Starporträts.Foto: Christian Cravo/theblacksnapper.com

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Nun ist das Fotografieren billiger geworden, weil man durch die digitale Technik keine teuren Filme mehr braucht. Allerdings hat die Digitalisierung der Medien auch dafür gesorgt, dass es immer weniger Foren gibt, die solcher Fotografie nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch den nötigen Raum zur Verfügung stellen. Diese Lücke will nun das Onlinemagazin theblacksnapper.com schließen. Seit dem vergangenen Samstag ist das Magazin freigeschaltet und präsentiert jeden Tag eine neue Arbeit.Foto: Rana El Nemr/theblacksnapper.com

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Der niederländische Reportagefotograf Diederik Meijer hatte ursprünglich nach Wegen gesucht, seine Arbeiten unabhängig von Zeitschriften und Zeitungen zu veröffentlichen. Gemeinsam mit dem Designer Frank Kloos entwarf er eine Webseite. Aus der Blog-Idee wurde ein Magazinkonzept. Dann lernten die beiden den legendären Magnum-Fotografen Abbas kennen, der sich bereit erklärte, die erste Woche zu kuratieren.Foto: Omid Salehi/theblacksnapper.com

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Nun ist Abbas so etwas wie der V.S. Naipaul der Fotografie. Seine Arbeiten über den Islam, das Christentum, seine Heimat Iran oder Mexiko sind Essays von einer epischen Breite, wie man sie selten findet. Weitere Unterstützer folgten - das Kiyosato Museum of Photographic Arts in Japan sagte eine Zusammenarbeit zu, das International Photo Festival Bangladesh und das New York Times Magazine.Foto: Christian Cravo/theblacksnapper.com

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Mit Abbas fanden Meijer und Kloos aber nicht nur einen prominenten Namen, der ihnen viele Türen öffnete. Sie fanden auch einen Kurator mit scharfem Blick für Foto-Essays mit Tiefgang und erzählerischer Kraft. Die Essays der deutschen Fotografin Rana El Nemr zum Beispiel, die sich in Kairo und Paris mit der Frage der Identität beschäftigte.Foto: Rana El Nemr/theblacksnapper.com

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Maya Godeds Reisebilder aus dem nördlichen Mexiko. Melissa Teos Meditation über Licht und Wasser. Supanit Riansrivilais Straßenbilder aus Warschau, Lodz und Katowitz.Foto: Maya Goded/theblacksnapper.com

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Aus den aktuellen Debatten über den Paradigmenwechsel von der analogen zur digitalen Fotografie will sich blacksnapper weitgehend heraushalten. "Wir fragen die Fotografen gar nicht, in welchem Format sie arbeiten", sagt Diederik Meijer. Auf die Arbeiten hätte das sowieso nur wenig Einfluss.Foto: Shawon Ali/theblacksnapper.com

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"Man merkt Fotos sicherlich an, ob sie mit einer Spiegelreflex- oder einer Großformatkamera gemacht wurden. Die Fotografierten reagieren anders auf jemanden, der sich über eine Großformatkamera beugt, als auf jemanden, der sich eine Spiegelreflex vors Gesicht hält." Das aber ist keine Frage von digital oder analog.Foto: Omid Salehi/theblacksnapper.com

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Sicher, der eigentliche Grund für das Forum war die Strukturkrise der Fotografie. "Es wird für junge Fotografen immer schwieriger, ihre Arbeiten unterzubringen", sagt Meijer. "Aber gerade da bietet das Netz neue Möglichkeiten. Das Publikum will gute Fotografie sehen. Daran wird sich nichts ändern. Und wenn eine Tür zuschlägt, muss man eben eine andere öffnen."Screenshot: theblacksnapper.com

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