Dass er ein großes Gespür für die zwischenmenschlichen Zwischentöne hat, hat Silvio Soldini schon mehrfach bewiesen, zum Beispiel in seinem Film "Brot und Tulpen" (2000), wenig später in "Agata und der Sturm" (2004). Auch die jüngste Regiearbeit des preisgekrönten Italieners lässt ihren Protagonisten viel Zeit, um sich kennen und lieben zu lernen. Soldini ist ein Meister des Rhythmus', der fließenden Bewegungen aus Anziehen und Abstoßen. Denn natürlich läuft auch bei dem Grafikdesigner Teo (Adriano Giannini) und der Osteopathin (Valeria Golino, ) nicht immer alles rund, im Gegenteil: Obwohl die Faszination füreinander stark ist, gibt es jede Menge Hürden. Teo hat eine Freundin und Probleme mit emotionaler Nähe; Emma ist frisch getrennt und seit ihrem 16. Lebensjahr blind. "Wenn ich Dingen eine Farbe gebe, sehe ich sie besser", sagt sie. Es sind so schöne Sätze wie dieser, die den einfühlsamen Liebesfilm besonders machen. Im Theatiner läuft er im italienischen Original mit Untertiteln.
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Il colore nascosto delle cose (Die verborgenen Farben der Dinge) , Italien/Schweiz 2017, Regie: Silvio Soldini, OmU, 18.15 Uhr, Theatinerstraße 32, ☎ 22 31 83