Filmtipp des Tages:Grimmiges Melodram

Im Film "Der Zug" will der Eisenbahner Labiche (Burt Lancaster) einen Kunsttransport verhindern

Könnte dieser Mann etwas anfangen mit großer Kunst? Der deutsche Oberst Franz von Waldheim bezweifelt das zutiefst. Der Mann ist sein erbitterter Widersacher beim Versuch, eine Ladung großartiger französischer Gemälde aus Paris nach Deutschland zu schaffen und für die Nazis zu retten. Es ist der August 1944, die Alliierten sind in Frankreich gelandet, die Befreiung von Paris steht kurz bevor. Die Nazis versuchen, den Rückzug zu organisieren. Der Mann auf dem Bild, im Film Waldheims Widersacher, ist Burt Lancaster; er spielt den Eisenbahner Labiche, der den Kunsttransport im Auftrag des Widerstands verhindern will, mit allen Mitteln. "Le Train/Der Zug", 1964, ist Lancasters vierte Zusammenarbeit mit dem jungen Regisseur John Frankenheimer. Es ist ein grimmiges politisches Melodram, in dem auch die Sieger nicht wirklich einen wirklich glorreichen Eindruck machen. Für "Le Train" hat Frankenheimer schwere Dampfloks aufeinander zurasen und entgleisen lassen, und Lancaster hat gelernt, mit allen Hebeln zu hantieren; auch die Stunts macht er selber, eine Leiter runterrutschen, auf eine fahrende Lok springen und sich wieder runterschubsen lassen. Der Film läuft in der Reihe des Filmmuseums mit Jeanne-Moreau-Filmen. Natürlich sind Wolfgang Preiss und Richard Münch mit dabei als deutsche Offiziere, den verbissenen, von seiner Aufgabe besessenen Oberst Waldheim spielt Paul Scofield.

The Train , USA 1964, Regie: John Frankenheimer, Sa., 22. Dez., 21 Uhr, Filmmuseum

© SZ vom 22.12.2018 / göt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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