"Risseldy, Rosseldy", singen die Kinder, als Melanie Daniels in ihrem eleganten, grünen Kostüm und der flotten blonden Frisur ins Klassenzimmer der Bodega Bay School guckt. Wartend setzt sie sich vor das Schulhaus. Raucht. Hinter ihr ein Spielgerüst. Alles hat Hitchcock in seiner Wirkung berechnet. Tippi Hedrens unruhige Seitenblicke, die immer weiter singenden Kinderstimmen, die erste Krähe, die zweite Krähe und den Blick des Kinozuschauers, der sieht, was sich hinter dem Rücken der blonden Frau zusammenbraut. "Die Vögel" liefern keine Begründung für den Gewaltausbruch der Kreatur gegen den Menschen. Das ist nichts als eine sich langsam ballende Masse der Bedrohung, eine visuelle Umsetzung der schieren Angst. Vor den "Vögeln" läuft um 18.30 Uhr Hitchcocks "Jamaica Inn (Riff-Piraten)" von 1939.
Hitchcock: Die Vögel - The Birds , USA 1963, OmU, Regie: Alfred Hitchcock, Freitag, 27. Juli, 21 Uhr, Filmmuseum im Stadtmuseum, 21 Uhr, St.-Jakobs-Platz 1, ☎ 23 32 23 70