Filmtipp des Tages:Ansichten eines Unangepassten

Das faszinierende, verstörende Porträt des künstlerischen Freigeistes Tony Conrad

Tony Conrad (1940 bis 2016) drehte Experimentalfilme und kochte Filmmaterial in Weckgläsern ein; er hasste Autoritäten und war doch selbst ein nicht zuletzt via Skype unterrichtender Hochschullehrer und TV-Schaffender; er liebte die Freiheit über alles und arbeitete lebenslang an einem verrückten Gefängnisprojekt, das Frauen zeigt, die von Männern dargestellt werden; er spielte Geige, aber oft nur einen starren, schrägen Ton. 1966 revolutionierte er in New York mit "Flicker" das US-Experimentalkino, machte Musik mit Lou Reed und John Cale, bevor die beiden Velvet Underground gründeten. Mit unerschöpflichem Archivmaterial aus Film und Musik sowie Interviews von heute, die Conrads Sicht der Welt spiegeln, aber auch Weggefährten und Wissenschaftler zu Wort kommen lassen, gelingt Tyler Hubby, der Conrad mehr als 22 Jahre lang begleitete, das faszinierend wilde, verstörende Porträt eines Unangepassten, der stets auf der Suche nach etwas Neuem war und dabei alte Strukturen aufbrach, ja zerstörte.

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Tony Conrad: Completely In The Present , Regie: Tyler Hubby, Preview, OmU, Di., 9. Jan., 18.30 und 22.30 Uhr, Studio Isabella, Neureutherstraße 29

© SZ vom 09.01.2018 / klk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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