Filmfestival von Locarno:Goldener Leopard für philippinischen Regisseur

Lesezeit: 1 min

Nicht nur den Film, auch den Regisseur gibt's in Schwarz-Weiß zu sehen: Preisträger Lav Diaz. (Foto: Getty Images)

Der Hauptpreis des Festivals von Locarno geht auf die Philippinen: Ausgezeichnet wird Regisseur Lav Diaz für seinen Film "Von dem, was war". Darin geht es um die philippinische Diktatur der 70er Jahre - in fünfeinhalb Stunden.

  • Dem philippinischen Regisseur Lav Diaz wird der Goldene Leopard des Filmfestivals von Locarno verliehen. Die Jury erfüllt damit die Erwartungen vieler Kritiker.
  • Ausgezeichnet wird der fünfeinhalbstündige Film "Von dem, was war".
  • Diaz widmet den Preis seinem Vater und allen Philippinern.

Goldener Leopard für Lav Diaz

Der Goldene Leopard, der Hauptpreis des 67. Internationalen Filmfestivals Locarno, geht auf die Philippinen. Ausgezeichnet wird Regisseur Lav Diaz für sein fünfeinhalb Stunden langes Historiendrama "From what is before" ("Von dem, was war"). Das gaben die Veranstalter des Festivals bekannt.

In dem in Schwarz-Weiß gehaltenen Film geht es um die Diktatur von Ferdinand Marcos auf den Philippinen der 1970er Jahre. Der Originaltitel lautet "Mula sa kung ano ang noon".

Diaz sagte in einem Interview auf der Homepage des Veranstalters, er wolle den Preis seinem Vater widmen, der ein echter Cineast sei - und allen Philippinern für ihre Kämpfe und Mühen. "Der Film basiert auf Erinnerungen aus meiner Kindheit", sagte Diaz über "From what is before".

Der Preis

Die fünfköpfige Jury, der auch der deutsche Regisseur Thomas Arslan angehört, folgte mit der Vergabe den Erwartungen eines Großteils von Publikum und Kritikern. Im Wettbewerb liefen 17 Spiel- und Dokumentarfilme aus aller Welt. Der Preis ist die wichtigste Auszeichnung des Festivals und wurde unter anderem bereits an Regisseure wie Roberto Rossellini und Stanley Kubrick verliehen.

Mit fünfeinhalb Stunden hat Diaz' prämierter Film Überlänge, ist aber um einiges kürzer als etwa sein mehr als sieben Stunden dauerndes Werk "Melancholia" aus dem Jahr 2008. Auf die Frage, ob die Auszeichnung den Sieg des Langfilms über den Kurzfilm bedeute, sagte Diaz den Veranstaltern: "Für mich ist alles Kino".

Linktipp: Wieso nach Ansicht der Kritiker "From what is before" die Länge rechtfertigt, können Sie auf dieser amerikanischen Independent-Film-Seite nachlesen.

© Süddeutsche.de/dpa/ebri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: