Fernsehen:Harald Schmidt plant seinen Abschied

Das ist ein schwerer Schlag für alle Fans: Harald Schmidt will offenbar bald kein TV-Entertainer mehr sein. Dabei startet Ende Oktober erst einmal seine neue Show mit Oliver Pocher im Ersten.

Harald Schmidt plant offenbar bereits seinen Abschied von seiner neuen ARD-Show mit Oliver Pocher. Ein, zwei Jahre wolle er "Schmidt & Pocher" machen, sagte der 50-Jährige der Stuttgarter Zeitung.

Harald Schmidt Foto: dpa

Harald Schmidt

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"Danach kann er alleine auf Sendung gehen, täglich, so wie ich früher, während ich selbst nur noch Urlaubsvertretung mache. Das wäre mein Ideal." Die Show hat am 25. Oktober Premiere. Geplant sind nach ARD-Angaben zunächst 22 Folgen.

Der Vertrag mit der Produktionsfirma Kogel & Schmidt läuft bis 2008. Harald Schmidt sagte, er habe in der letzten Zeit eine Schwächephase durchlaufen: "Aber mit Pocher geht es wieder schlagartig von null auf 300."

Pocher sei der Einzige, der eine Late-Night-Karriere starten könnte. Schmidt sagte, er wolle sich in Zukunft verstärkt dem Theater zuwenden. "Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich 100-prozentig ich. Deshalb stellt sich mir auch die Frage, wie stark ich mich vom Fernsehen noch vereinnahmen lasse."

Der Entertainer inszeniert derzeit am Staatstheater Stuttgart einen Beitrag zu den RAF-Projektwochen "Endstation Stammheim". In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart äußerte er, dass er sich von Politik am liebsten fern halte. Unpolitisch zu sein, sei für ihn eine "erstrebenswerte Lebenshaltung", sagte Schmidt .

Er sehe keinen Grund, warum jeder immer alles wissen müsse "über Gesundheitsreformen, Erbschaftssteuerrecht, Hartz 5 und Hartz 11". Auch den Terror im Deutschen Herbst vor 30 Jahren habe er stets unpolitisch und unaufgeregt erlebt. "Es hat mich nicht wirklich interessiert." In dieser Einstellung sei er sich bis heute treu geblieben. Peinlich sei ihm das "keine Sekunde!".

Sein Stück "Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen" - mit Premiere am 12. Oktober - sei im Grunde eine Auseinandersetzung mit den "medialen RAF-Festspielen" in den vergangenen Monaten. Im Mittelpunkt sollten diejenigen stehen, die damals den "radical chic" pflegten, bis sie plötzlich merkten, dass die RAF gewalttätig wurde. Schmidt war im Deutschen Herbst 1977 Schauspielschüler am Stuttgarter Theater.

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