Europa:Können Katholiken rechnen?

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So schön können Stereotypen sein, zum Beispiel das des prunkverliebten Katholiken: Der Römische Ferrari-Club wartet vor dem Petersdom auf den Papst. (Foto: Chris Helgren/Reuters)

Im Süden orthodoxer Schlendrian, im Norden protestantische Leistungsethik - und warum solche Klischees den Blick auf viel wichtigere Fragen verstellen.

Von Andreas Zielcke

Alle Welt ist sich einig, dass die griechische Misere nicht zuletzt der Rückständigkeit des griechischen Staates geschuldet ist. Ohne dessen gründliche Modernisierung werde er, so die gängige Schlussfolgerung, nicht aus der Krise herauskommen. Trotz seiner akuten Hilfsbedürftigkeit gilt Griechenland aber dennoch als typisch für die Gruppe der strukturell gefährdeten EU-Staaten. Ihnen stellt man als Modell die wohlhabenden und wohlorganisierten EU-Staaten gegenüber, sie sind wirtschaftliche Lokomotive, Vorbild und Retter in einem. Im Bild der geteilten politischen Geografie der Union heißt das: hier die wirtschaftlich potenten nördlichen, dort die wirtschaftlich impotenten südlichen Länder.

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