Geschichte:Deutsche Flagge mit Davidstern

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Die Fahne "Vaterland" des Künstlers Günther Schäfer, die er für den Jüdischen Kulturverein entwarf. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Die Ausstellung "Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR" im Jüdischen Museum Berlin dokumentiert einen Traum, der nie wahr wurde.

Von Lothar Müller

In einem abgedunkelten Raum ist ein leiser Gesang zu hören, der wie ein fernes Summen klingt. Es ist die Stimme des Komponisten Hanns Eisler, aufgenommen im Jahr 1950. Sie singt die Kinderhymne von Bertolt Brecht: "Anmut sparet nicht noch Mühe / Leidenschaft nicht noch Verstand / Dass ein gutes Deutschland blühe / Wie ein andres gutes Land." Auf einem Monitor rücken die Bilder einer Diaprojektion voran, sie entstammen offenkundig privaten Familienalben. Feste, Ausflüge, viele Interieurs, nicht wenige mit Bücherregalen, auf ein sehr bürgerliches Ambiente blickt von oben rechts Lenin herab. Ein Gedicht von Thomas Brasch aus dem Jahr 1976 ist als Schrift an der Wand neben dem Monitor zu lesen: "Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber / wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber / die ich liebe, will ich nicht verlassen."

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