Zugegeben, es sind harte Zeiten für Schriftsteller, die sich, wie die Kanadierin Margaret Atwood, die diesjährige Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, auf Dystopien spezialisiert haben. Die negative Utopie, die künftige Zustände der menschlichen Gesellschaft in düsteren Farben malt, hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einiges an Spielraum und Sprengkraft eingebüßt. Denn unsere aktuelle Lebenswelt und die tägliche Nachrichtendosis, inklusive realistischer Katastrophenszenarien und bizarrer Fortschrittsverheißungen, stellen längst einen Großteil dessen in den Schatten, was die Vertreter des Genres je ersonnen haben, um zu provozieren, zu warnen oder einfach schön gruselig zu unterhalten.
Dystopie:Hilfswärter der Herzen
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Margaret Atwood erzählt in ihrem neuen Roman von einem totalitär organisierten Wohnexperiment - leider fehlt in "Das Herz kommt zuletzt" die Lust auf seriöse Schwarzmalerei.
Von Kristina Maidt-Zinke
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