Dirigent ohne Volk:Daniel Barenboim schläft und spielt Home-Klavier

Daniel Barenboim kann den Einschränkungen des Alltags durch die Corona-Pandemie auch Positives abgewinnen. "Ich mache Home ohne Office und übe viel Klavier", sagte der 77-jährige Pianist und Dirigent in Berlin. "Und ich schlafe jetzt zwölf Stunden pro Tag, und ich habe dabei eine wunderbare Entdeckung gemacht: Der beste Schlaf kommt, wenn man nach dem Frühstück etwas Warmes im Magen hat, direkt wieder ins Bett geht und weiter schläft. Das ist der beste Schlaf, den ich je in meinem Leben hatte", sagte der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden. Er hoffe, dass sich nach der Pandemie auch neue Erkenntnisse über den gesellschaftlichen Zusammenhalt durchsetzten. "Wir müssen alle einen vorsichtigen Optimismus haben und aus der Krise etwas lernen", so Barenboim: "Mehr zusammenarbeiten und vor allem zusammendenken. Sonst gehen wir mehr und mehr auseinander", sagte Barenboim. Die Planungen der Staatsoper für die kommende Spielzeit vom 3. Oktober an seien sehr schwierig gewesen. "Wir wissen nicht, ab wann wir spielen können." Vorher brauche das Orchester, die Staatskapelle Berlin, nach Wochen oder gar Monaten Pause schließlich eine Phase für die Proben.

© SZ vom 03.04.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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