Stolpersteine, jene in die Bürgersteige eingelassenen goldfarbenen Quadrate mit den Namen von verschleppten und ermordeten Juden, sind inzwischen gewohnte Bestandteile des Stadtbilds. Sie haben ihren Zweck erfüllt, ja in gewisser Weise haben sie ihn bereits hinter sich. Denn man stolpert nicht mehr über sie. Wenn ein Autor für seinen Gedichtband den Titel "Die Verlegung der Stolpersteine" wählt, so zeichnet sich ab, dass er in der Art, wie er an das Alte erinnern will, wenig Neues zu bieten haben wird.
Deutsche Lyrik:Im Oden-Wald
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In seinem neuen Gedichtband "Die Verlegung der Stolpersteine" sucht Tom Schulz den allzu kurzen Weg zum Bedeutsamen.
Von Burkhard Müller