Deutsche Literatur:Der Traumwandler

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Nachbild einer Reise nach Afrika: Christoph Meckels Radierung aus "Tänze I-X" (1966). (Foto: Libelle Verlag)

Von Freiburg über Thüringen nach Afrika: Der Schriftsteller Christoph Meckel gibt in seinen fragmentarischen "Erinnerungen an Lebzeiten" Proben seiner großen Prosa-Kunst.

Von Helmut Böttiger

Im überbordenden und unüberschaubaren Gesamtwerk Christoph Meckels, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden ist, nehmen die poetischen Erinnerungstexte einen besonderen Platz ein. Sie unterscheiden sich von den hoch- und wegfliegenden, vagabundierenden Gedichtzeilen genauso wie von der immer härter und gläsern werdenden Prosa; sie sind losgelöst vom fiktionalen Terrain und beobachten genau, nehmen Geschehnisse und Einzelheiten wahr, verdichten Fakten und Realität. Dennoch haben sie mit Reportagen oder journalistischen Porträts nichts zu tun. Was diesen Unterschied ausmacht, ist eine spannende ästhetische Frage.

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