Der Lehrer schreibt die Strophe eines Liedes an die Tafel, und dann wird gesungen, so schön es die kindlichen Kehlen hergeben. "Drei Zigeuner fand ich einmal / liegen an einer Weide / als mein Fuhrwerk mit müder Qual / schlich durch die sandige Heide." Die Romantik, von der die Schüler nicht einmal eine ungefähre Ahnung haben, quillt aus jeder Zeile; es ist ein Lied "wie Sirup".
Deutsche Gegenwartsliteratur:Land ohne Neuanfang
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In ihrem Roman "Geisterbahn" zieht Ursula Krechel die Vererbungslinien des großen Schweigens nach der Nazi-Zeit - in den Familien der Opfer und denen der Täter.
Von Ulrich Rüdenauer
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