Am frühen Morgen steht Vic unter der Dusche in den Gemeinschaftsräumen eines Campingplatzes. Sie seift sich ein, pedantisch, weil das ihre Art ist, mit ihrem Körper umzugehen. Sie befühlt ihre Haut, streicht sich über den Rücken und erspürt etwas, was dort nicht sein sollte und dort zuvor auch nicht war: Einen Haarflaum, dicht und regelmäßig, der nach unten wächst und nur eine Rinne für die Wirbelsäule lässt. Mit zitternden Fingern greift sie eines der Haare, zieht es heraus; "es ist kurz, fest dick, an der Wurzel hängt Talg." Kein Zweifel möglich: Vic wächst ein Fell auf dem Rücken.
Deutsche Gegenwartsliteratur:Gehst du auf Reisen, vergiss den Stein im Rucksack nicht
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Maren Wursters Road Novel "Das Fell" beginnt als Beziehungsgeschichte und führt subtil ins Unheimliche, eine Welt der Verwandlungen und Illusionen.
Von Christoph Schröder
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