Der Historiker Otto Dov Kulka ist gestorben:Landschaften des Todes

Otto Dov Kulka (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bekannt wurde der israelische Forscher mit Studien zu Antisemitismus und der Geschichte der Juden in Deutschland.

Von SZ

Der 1933 in der damaligen Tschechoslowakei geborene israelische Historiker und Holocaust-Überlebende Otto Dov Kulka ist gestorben. Bis zu seiner Emeritierung 1999 lehrte er als Professor für jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Bekannt wurde er mit einflussreichen Studien zum modernen Antisemitismus von der frühen Neuzeit bis zur NS-Zeit, über jüdisches Denken in Europa und die Juden in der europäischen Geistesgeschichte vom 16. bis zum 20. Jahrhundert sowie über die Geschichte der Juden in Deutschland und den Holocaust. Im ersten Frankfurter Auschwitzprozess 1964 wurde Kulka über seine Zeit im Ghetto Theresienstadt und im Familienlager in Auschwitz-Birkenau als Zeuge befragt. Für sein viel beachtetes, autobiographisch-essayistisches Buch "Landschaften der Metropole des Todes: Auschwitz und die Grenzen der Erinnerung und der Vorstellungskraft" erhielt er 2013 den Geschwister-Scholl-Preis.

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