Eklat um Autor Alain Claude Sulzer:Ist das Cancel Culture?

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Alain Claude Sulzer fühlt sich "wie ein Schulbub" behandelt. (Foto: Georgios Kefalas/Mauritius Images/Keystone)

Wegen stereotypisierenden Stellen in einer Roman-Probe soll sich der Schweizer Autor Alain Claude Sulzer gegenüber einer Buchjury erklären. Will er aber nicht.

Von Lothar Müller

Der in Basel lebende Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer hat im Frühjahr 2023 beim Fachausschuss Literatur des Kantons Basel-Stadt einen Förderantrag für sein Romanprojekt "Genienovelle" gestellt. Wie üblich, war dem Antrag eine Textprobe beigefügt. Eher unüblich war das Schreiben, in dem Sulzer Ende Mai aufgefordert wurde, seine Textprobe zu kommentieren: "In der Stellungnahme zu Händen der Geschäftsstelle bitten wir Sie darzulegen, was Ihre Überlegungen beim Gebrauch der Bezeichnung ,Zigeuner' in der Textprobe sind. Der Duden markiert den Gebrauch des Wortes als diskriminierend. Entsprechend bittet der Fachausschuss auch darum, zu erläutern, welche Relevanz die stereotype Beschreibung des Wohnumfelds des jugendlichen Protagonisten, in deren Zusammenhang die genannte Bezeichnung eine zentrale Rolle einnimmt, für das Gesamtprojekt haben wird."

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